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Bad Salzuflen – Die Stadtwerke Bad Salzuflen investieren in ein neues Notstromaggregat. Eine Maßnahme, damit die Versorgungssicherheit weiter auf einem sehr hohen Niveau bleibt. 

Deutsche Haushalte sind zu 99,998 Prozent der Zeit mit Strom versorgt. Die durchschnittliche Unterbrechungsdauer der Stromversorgung liegt bei 11 Minuten im gesamten Jahr. Im Internationen Vergleich belegt Deutschland damit einen der Spitzenplätze.

Die Stadtwerke Bad Salzuflen investieren gezielt, damit die hohe Versorgungssicherheit weiter sichergestellt wird. Denn die Anforderungen an Stromnetzbetreiber steigen kontinuierlich an. Beispielsweise durch den Umbau auf erneuerbare Energien und eine dynamischere Auslastung im Stromnetz. 

Mit dem neuen Notstromaggregat sorgen die Stadtwerke Bad Salzuflen zu den bestehenden mobilen Geräten dafür, die Versorgungssicherheit zu jeder Tages- und Nachtzeit zu gewährleisten. Vorrangig sollen mit diesem Gerät im Ernstfall die Wasserbrunnen mit Strom versorgt werden, damit weiter Grundwasser gefördert werden kann. Das Aggregat kann aber auch bei unerwarteten Netzausfällen die Stromversorgung aufrechterhalten. 

„Das neue, zusätzliche Notstromaggregat kann im Inselbetrieb oder Netzparallelbetrieb arbeiten und unterbrechungsfrei zu- oder abgeschaltet werden. Bei Wartungsarbeiten oder bei Stromausfällen sind wir damit ab sofort noch besser aufgestellt“, erklärt Peter Schultz, Netzmeister Strom der Stadtwerke Bad Salzuflen. 

Die maximale Leistung des rund 120.000 Euro teuren mobilen Notstromaggregats beträgt 200 kVA. Damit können einzelne Brunnenanlagen, aber auch ungefähr 50 Haushalte sicher und zuverlässig mit Strom versorgt werden. Die Anschaffung der Maschine wurde zu 50% durch ein Förderprogramm des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe subventioniert.

Den Begriff „Klimaneutralität“ findet man in fast jeder Branche wieder, ganz gleich ob es um die Herstellung von Lebensmitteln, die Produktion von Kleidung und Kosmetikartikeln oder um CO2-neutrales Reisen geht – und auch in der Energiewirtschaft hat dieses Wort eine große Bedeutung. Alles rund um das Thema Klimaneutralität erklärt Volker Stammer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Salzuflen, der dieses Thema aktuell ganz oben auf der Agenda hat.

Herr Stammer, warum ist das Wort Klimaneutralität aktuell in aller Munde?
Die Vermeidung der globalen Erderwärmung steht dabei im Fokus. Die Bundesregierung hat das Ziel, dass Deutschland im Jahr 2045 klimaneutral sein soll. Analog dazu haben sich Städte und Gemeinden, darunter auch Bad Salzuflen, zum Ziel gesetzt den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 zu senken und verstärkt den Fokus auf die Förderung von Erneuerbaren Energien zu legen.  Als städtisches Tochterunternehmen gehen wir seit jeher mit gutem Beispiel voran. So beliefern wir beispielsweise bereits seit 2017 alle Privatkunden mit Ökostrom.

Was genau heißt klimaneutral oder CO2 neutral?
Ein wesentlicher Punkt ist das Gleichgewicht zwischen den emittierten Treibhausgasen und deren Bindung durch CO2-Senken herbeizuführen. Um dieses annähernd zu erreichen, müsste das durch den Menschen erzeugte CO2 erheblich reduziert und gleichzeitig die natürlichen Ökosysteme wie Wälder und Moore, welche Treibhausgase aufnehmen und binden, stabilisiert und erhalten werden. Die Klimabilanz der Erde muss letztlich Netto, sprich nach den Abzügen durch natürliche und künstliche Senken, Null betragen.

Ein ambitioniertes Ziel. Wie lässt sich das erreichen?  
Bei jeder Handlung und jedem Konsum des Menschen wird direkt oder indirekt Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Um diesen CO2 Ausstoß zu kompensieren gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Erste    Möglichkeit: Einsparen von Emissionen. Unternehmen können prüfen, ob die eigenen Produktions-, Lager- und Vertriebsprozesse so umgestellt werden können, dass möglichst gar kein CO2 emittiert wird, z.B. durch die Nutzung von klimafreundlichen Rohstoffen und klimafreundlicher Energie. Der Endverbraucher kann im Gegenzug z.B. vom Auto aufs Fahrrad umsteigen, klimafreundlich heizen oder bewusst auf Überseeprodukte oder auch Fleischkonsum verzichten.  

Zweite   Möglichkeit: Kompensation von Emissionen. Die entstandenen klimaschädlichen Gase werden nicht am Ort der Entstehung, sondern an einem anderen Ort in gleicher Menge reduziert. In diesem Fall würde das Unternehmen, der Konsument oder der Reisende einen Geldbetrag an eine Organisation zahlen, die im Gegenzug ein Zertifikat ausstellt, das bescheinigt, dass die Emissionen kompensiert wurden. Das Geld setzt die Organisation dann meistens in Schwellen- und Entwicklungsländern ein, um dort Projekte zu finanzieren. Wie beispielsweise die Verhinderung der Abholzung von Regenwäldern, das Pflanzen von neuen Wäldern, der Aufbau regenerativer Energiequellen oder die Renaturierung vom Moorgebieten.

Beide Möglichkeiten begünstigen die Reduktion von CO2, also ist es doch eigentlich egal welche der beiden Varianten gewählt wird, oder?
Das stimmt nicht so ganz, denn durch die Kompensation durch Zertifikate wird die Innovation und Entwicklung neuer CO2-freier Produkte etwas verlangsamt. Nachhaltiger ist somit auf jeden Fall die erste Möglichkeit. Jedes Unternehmen und jede Privatperson sollte das eigene Handeln hinterfragen, ob man nicht bereits im Kleinen etwas ändern kann. Es sind nicht nur Großprojekte, die etwas bewirken, sondern es zählt letztendlich die Summe der vielen kleinen Schritte.

Gezieltes Klimaschutzmanagement beginnt mit einer Bestandsaufnahme. Welchen CO2 Ausstoß müssen die Stadtwerke denn konkret ausgleichen, um als Unternehmen klimaneutral zu sein?
Für die Erfassung unseres CO2-Fußabdrucks werden umfangreiche Daten wie etwa zum Energieverbrauch der Bürogebäude, zu Geschäftsreisen, zum Fuhrpark sowie zu Büromaterial und Anfahrtswegen der Mitarbeiter und weitere zugrunde gelegt. So werden für die Bestandserhebung im Jahr 2022 nach erster Hochrechnung voraussichtlich rund 900 Tonnen (900.000 kg) CO2 zusammenkommen, die dann vollständig kompensiert werden sollen. Wir werden alle Mitarbeiter motivieren sich aktiv zu beteiligen und Ideen einzureichen, wie wir gemeinsam die verursachten Emissionen dauerhaft minimieren können. Zum Vergleich: 900 Tonnen entsprechen einer Masse von etwa 180 unbeladenen LKWs. Eine solche Menge lässt sich am besten durch eine gemeinsame Mission anstatt durch Vorgaben „von oben“ reduzieren. Das gibt auch Mitarbeitern einen tieferen Sinn für ihr tägliches Tun. Es werden bestimmt tolle Ansätze dabei sein. Jedes Jahr wird der CO2 Ausstoß neu berechnet, sodass wir unsere gemeinsamen Erfolge direkt messen können. Ich bin überzeugt davon, dass das alle Stadtwerker motivieren wird nachhaltig am Ball zu bleiben.  

Was ist mit dem CO2 Ausstoß, der durch ÖPNV und die Energieerzeugung und Lieferung entsteht? Wie hoch ist dieser Wert?
Berücksichtigt man den Stadtbusbetrieb, alle Lieferbeziehungen und die Energieerzeugung, ergeben sich Emissionen, die natürlich deutlich höher sind – das ist selbsterklärend. Ein Beispiel: Wir beliefern nicht nur 57.000 Bad Salzufler mit Energie, sondern auch energieintensive Betriebe, Kliniken und betreiben zudem den Stadtbus. Für Bad Salzuflen kommt da eine Menge an CO2 Ausstoß zusammen.

Dieser Wert wird voraussichtlich bei etwas über 100.000 Tonnen CO2 liegen. Das entspricht dann schon einer Vergleichsmasse von etwa 20.000 LKWs. Diese Emissionen können nicht die Stadtwerke alleine neutralisieren, da wir die Bedarfe der einzelnen nicht beeinflussen können. Es kann nur eine Gemeinschaftsaufgabe sein. Als Energiedienstleister sehen wir uns aber definitiv in der Pflicht alle möglichen Stellschrauben zu nutzen.

Welche aktuellen Stadtwerke-Projekte werden sich positiv auf die Klimabilanz auswirken?
Was sich in Zukunft auf jeden Fall sehr positiv auswirken wird, ist beispielsweise der Stadtbusbetrieb, der komplett auf Elektrobusse umgestellt wird. Sechs bereits bestellte Fahrzeuge der Marke eCitaro werden die bisherige Flotte ersetzen. Während ein Dieselbus aktuell etwa 350 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ausstößt, emittiert der Elektrobus eCitaro rund 200 Tonnen CO2 pro Jahr.

Da die Stadtwerke die E-Busse ausschließlich mit Ökostrom betreiben werden, ist die CO2-Bilanz noch mal deutlich besser. Wir machen ein ohnehin klimaschonendes Verkehrsmittel damit noch umweltfreundlicher. Aber auch die Weiterentwicklung der Zukunftsenergie Fernwärme steht aktuell auf der Agenda. Eine Studie soll zeigen, wie der Anteil der Erneuerbaren Energien in der Fernwärmeversorgung auf über 50 % erhöht werden kann. Aktuell beträgt der Anteil knapp 36 %.

Und wie sieht es mit dem Zukauf von Zertifikaten aus?
Wie gesagt, sind uns handfeste lokale Klimaschutzmaßnahmen am wichtigsten. Erst in einem zusätzlichen Schritt werden Emissionen, deren Vermeidung unmöglich oder wirtschaftlich nicht sinnvoll ist, durch den Zukauf von bundesweiten und internationalen Zertifikaten ausgeglichen. Denn Klimaneutralität ist ein globales Thema, das keine Grenzen kennt. Dem Klima ist es egal, wo auf der Welt Emissionen eingespart werden – Hauptsache sie werden eingespart. Im Prinzip ist somit der Mix aus lokalen, regionalen, bundesweiten und internationalen Aktivitäten zielführend und das worauf wir die nächsten Jahre setzen werden. 

Was genau sind das für Zertifikate, die Sie erwerben wollen?
Wir setzen auf den Gold Standard. Dieses Zertifizierungssystem wurde 2003 durch den WWF gegründet und gilt als wichtigstes Zertifizierungssystem für Projekte zur Reduzierung von CO2 in der Atmosphäre. Die Gold Standard Zertifizierung setzt höchste Maßstäbe für positive Auswirkungen von Klimaprojekten und anderen Projekten und deckt verschiedene Themenbereiche ab, wie z.B. Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien, Wasserqualität, Biogas und Aufforstung bzw. Wiederaufforstung. In diesem Jahr wollen wir beispielsweise ein Projekt in Bulgarien unterstützen, das die effiziente Energienutzung eines Klärwerkes anstrebt. Darüber hinaus werden wir uns an dem Moor Futures-Projekt beteiligen, das Moore in Deutschland stabilisiert und erhält.

Immer mehr Menschen interessieren sich für das Thema Nachhaltigkeit. Durch den Krieg und die Abhängigkeit vom russischen Gas hat die klimapolitische Diskussion um Erneuerbare Energien nochmals an Fahrt zugenommen. Sie sprachen von Ihrer internen Mission, können sich auch Kunden anschließen?
Definitiv ja. Wenn wir an die Masse von 20.000 LKWs denken, wird klar, dass jeder Einzelne aufgerufen ist, sich uns anzuschließen und im Rahmen seiner Möglichkeiten aktiv mitzumachen. Das ist uns so wichtig, dass wir für diesen wichtigen Zukunftspfad auch ein Key Visual ins Leben gerufen haben, dass alle dauerhaft an die Mission erinnern soll. Mit „Nachhaltig gut.“ fokussieren wir unseren Blick auf die Aufgabe der Zukunft. Denn wir nehmen die Nachhaltigkeit nicht nur als Trend wahr, sondern als ureigenen Auftrag, dem ein kommunaler Versorger schon aus intrinsischen Motiven immer folgen sollte. Jeder kann sich anschließen. Wir werden durch Veranstaltungen informieren, durch Aktionen zum CO2 Einsparen motivieren und durch unsere Energieberatung fachliche Unterstützung leisten, wenn Kunden Interesse haben auf E-Mobilität oder Photovoltaik umzusteigen. Eine gewisse Leichtigkeit zu bewahren und Aktionen ins Leben zu rufen, die auch Spaß machen und den Gemeinschaftssinn fördern, ist uns dabei sehr wichtig. Denn wir glauben, dass ein guter Spirit uns alle gemeinsam eher ans Ziel bringen wird.

Weitere umfassende Informationen zum Thema Klimawandel und Klimaneutralität gibt Volker Stammer in einem VHS Vortrag am 12.5.2022. Dieser findet um 18 Uhr im NETZWERK statt. Teilnahme sowohl in Präsenz als auch digital möglich. Weitere Informationen gibt es hier

Bad Salzuflen – Für die Jahresendabrechnung 2023 werden ab Montag, 20. November 2023 Strom-, Erdgas- und Trinkwasserzähler der Stadtwerke Bad Salzuflen abgelesen. In einigen Bereichen erhalten die Kunden Karten zur Selbstablesung. Online bieten die Stadtwerke Erklärvideos zur Zählerablesung an.

Rund 62.000 Zählerstände müssen von den Stadtwerken erfasst werden. Hierfür sind die Zählerableser bis etwa Ende Dezember unterwegs. Die Ableser können sich durch einen Dienstausweis der Stadtwerke Bad Salzuflen ausweisen. Sie sind wochentags und samstags unterwegs.

Mit der Ablesung der Wärmezähler beginnen die Stadtwerke bereits am 6. November 2023.

Bestimmte Bereiche von Bad Salzuflen erhalten Selbstablesekarten. Die Stadtwerke bitten darum, diese schnellstmöglich zurückzusenden. Der Rückversand ist für die Kunden kostenlos.

Kunden haben darüber hinaus die Möglichkeit ihre Zählerstände bequem online über die Internetseite www.stwbs.de/zaehlerstand durchzugeben. Mit Hilfe von Videos wird der korrekte Ablesevorgang der verschiedenen Zählertypen digital erklärt. Durch diesen erweiterten Service, ist ein persönlicher Besuch zur Übermittlung der Zählerstände nicht erforderlich.

Die Stadtwerke Bad Salzuflen weisen darauf hin, dass alle Zählerstände, die zur Jahresendabrechnung nicht vorliegen, von den Stadtwerken geschätzt werden müssen. Für Fragen steht der Kundenservice der Stadtwerke Bad Salzuflen gern zur Verfügung:

Telefon: 05222 808 - 0

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 7:30 bis 16:30 Uhr und freitags von 7:30 bis 12:45 Uhr 

Um die Belastung der Kunden angesichts der gestiegenen Energiepreise zu dämpfen, hat die Bundesregierung Ende 2022 Preisbremsen für Strom, Gas und Wärme beschlossen.

Ab 1. März 2023 werden die Entlastungen umgesetzt. Wir werden unsere Kundinnen und Kunden zeitnah mit einem Anschreiben darüber informieren, wie sich diese Entlastungen für sie konkret auswirken.

Die Preisbremsen funktionieren für Haushalte und kleine Unternehmen wie folgt: Für 80 Prozent des persönlichen prognostizierten Jahresverbrauches (in der Regel beruhend auf den Daten zum Vorjahresverbrauch) wird ein gesetzlich festgelegter Referenzpreis berechnet. Der Staat übernimmt die Differenz zum Preis des aktuellen Tarifs. Für Haushalte sowie kleinere Unternehmen beträgt der Referenzpreis:

  • für Gas auf 12 Cent pro Kilowattstunde (kWh),
  • für Fernwärme auf 9,5 Cent/kWh und
  • für Strom auf 40 Cent/kWh.

Für die Energie, die Verbraucherinnen und Verbraucher über die 80 Prozent des prognostizierten Jahresverbrauchs hinaus verbrauchen, zahlen sie den vertraglich vereinbarten Tarif.

Die Energiepreisbremsen starten im März 2023, gelten allerdings rückwirkend ab Januar 2023. Vorerst ist die Dauer der Energiepreisbremsen auf ein Jahr bis Ende 2023 begrenzt, kann von der Bundesregierung ggf. aber um weitere vier Monate bis zum 30. April 2024 verlängert werden. Die Entlastungen werden aus Mitteln des Bundes und durch Überschusserlöse finanziert, die Stromproduzenten durch gestiegene Strompreise erreichen.

Die stark gestiegenen Energiepreise sind für die Kundinnen und Kunden eine große Herausforderung. Mit den Unterstützungsleistungen der Preisbremsen wird die Kosten-Belastung zwar spürbar gedämpft, im Vergleich zu früheren Jahren jedoch hoch bleiben. Deshalb lohnt es sich auch weiterhin, Energie einzusparen. Je mehr Sie sparen, desto stärker profitieren Sie von der Preisbremse.

Tipps zum Energiesparen finden Sie auf unserer Website unter http://www.stwbs.de/energieberatung. und auf der Website www.sparenwasgeht.de.

Auf Grund der hohen Nachfrage und positiven Resonanz gibt es sechs weitere kostenlose Infoveranstaltungen zum Thema Energiesparen.

Bei den Veranstaltungen "Energiesparen mit einfachen Mitteln" verrät Energieberater Stephan Schröder, wie Sie einfach verborgene Energiesparpotenziale in Ihrem Haushalt aufdecken und welche positiven Auswirkungen das für Ihre Haushaltskasse und das Klima hat.

Die genauen Termine und Details finden Sie auf unserer Veranstaltungs-Seite: www.stwbs.de/veranstaltungen

Auf der Internetseite der Stadtwerke (https://www.stwbs.de/energieberatung) gibt es ebenfalls zahlreiche wertvolle Energiespartipps und Angebote.

Die Stadtwerke Bad Salzuflen arbeiten bereits seit vielen Jahren daran, den Anteil der eigenen Strom- und Wärmeerzeugung lokal auszubauen.Dabei ist die Kraft-Wärme-Kopplung seit vielen Jahren ein wesentlicher Baustein, um unabhängiger von den Energiebeschaffungsmärkten zu werden und gleichzeitig den Klimaschutz vor Ort voranzutreiben. Aufgrund der aktuellen Energiekrise und der Ungewissheit darüber, ob Deutschland auf eine Gasmangellage zusteuert, gewinnt die lokale Strom- und Wärmeerzeugung nochmals mehr an Bedeutung. Die Stadtwerke wollen so schnell wie möglich von der Nutzung fossiler Brennstoffe auf erneuerbare Energiequellen umsteigen. Dazu wurden in der letzten Aufsichtsratssitzung wichtige Investitionsentscheidungen getroffen. Die Stadtwerke Bad Salzuflen berichten über aktuelle Pläne.

 

Transformation der Fernwärme hin zu „Grüner Wärme“

Die Stadtwerke Bad Salzuflen betreiben fünf hocheffiziente Blockheizkraftwerke mit einer Gesamtleistung von knapp 31 Millionen Kilowattstunden, die zum Teil bereits mit Klärgas oder Biogas betrieben werden. Knapp 14.000 Tonnen Kohlendioxid werden durch diese hocheffizienten Kraftpakete jährlich eingespart.

„Aktuell wird die Fernwärme in Bad Salzuflen bereits zu 28% aus erneuerbaren Energien erzeugt. In den nächsten Jahren soll der Anteil auf rund 50% erhöht werden. Zu den nutzbaren Quellen können Abwärme aus der Industrie, Geothermie, Abwasser, Solarthermie, Biomasse und Wasserstoff zählen“, erklärt Volker Stammer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Salzuflen.

Die Nutzbarkeit der Bad Salzufler Solequellen für die Wärmeversorgung stand bereits 2019 auf der Agenda. Die Ergebnisse der Untersuchung wiesen aufgrund der „aggressiven“ Zusammensetzung der Sole und den damit verbundenen hohen Aufwendungen für Material und Betrieb eine schwierige und unwirtschaftliche Nutzbarkeit aus.

„Durch die aktuelle Energiekrise und den damit einhergehenden Preissprüngen und Abhängigkeiten anderer fossiler Energieträger, lassen wir die Untersuchung hinsichtlich technologischer Fortschritte und wirtschaftlicher Machbarkeit aktualisieren“, erklärt Dirk Tolkemitt, Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Bad Salzuflen.

 

Investition in neuste Technologie geplant: Innovative Kraft-Wärme-Kopplung (iKWK)

iKWK steht für innovative Kraft-Wärme-Kopplung. Eine zukunftsweisende Technologie der Energiebereitstellung, die dann interessant ist, wenn Photovoltaik und Windkraft in sonnen- und windarmen Zeiten nicht ausreichend vorhanden sind. Das moderne Strom-Wärme-System der iKWK hat sich dabei als ein besonders effizientes und klimaschonendes System zur Energiegewinnung erwiesen.

Bei einem iKWK-System wird ein Blockheizkraftwerk mit einer erneuerbaren Wärmequelle (Solarthermie oder Wärmepumpe) und einem elektrischen Wärmeerzeuger zu einem System verbunden. Durch den flexiblen Einsatz der Anlagen, je nach Markt- und Versorgungssituation orientiert sich die bedarfsgerechte Wärmeerzeugung nicht nur am Verbraucher, sondern auch an der Belastungssituation des aktuellen Stromnetzes. Bei geringer Strommenge kann entsprechend mehr Strom in das Netz eingespeist werden, zu hohe Strommengen sind für die Wärmeproduktion nutzbar. Insgesamt sorgt das iKWK-System somit für ein stabileres Stromnetz und verhindert die Abregelung bzw. Reduzierung von Photovoltaik- und Windstrom.

Das Konzept der Stadtwerke sieht eine Verbindung des Wärmenetzes „Lohfeld-Hoffmann-Staatsbad“ mit dem Wärmenetz Ziegelstraße vor. Als erneuerbare Energiequelle soll das geklärte Abwasser aus dem Klärwerk an der Ziegelstraße genutzt werden. Der Quelle könnten rund 8,5 Mio. kWh erneuerbare Umweltwärme entzogen werden ohne die Bedingungen des Klärprozesses zu beeinflussen. Der Entzug der Wärme erfolgt mit einer Wärmepumpe, welche mit Strom betrieben wird.

Die Umsetzung wird in zwei Stufen bis zum Jahr 2026 erfolgen. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf etwa 13 Mio. Euro. So können 17.000 t CO2 eingespart werden.

 

Stabilisierung des Stromnetzes

Die Stadtwerke gehen davon aus, dass sich die Last im Stromnetz bis zum Jahr 2035 durch den steigenden Anteil an Elektromobilität und Erneuerbaren Energien beinahe verdoppelt und bis zum Jahr 2045 mehr als verdreifacht. Dadurch ergibt sich ein hoher Ausbaubedarf des Strom-Verteilnetzes. Ein neues Umspannwerk im Bereich der Ziegelstraße, sowie ein 30 kV Ring vom UW Lockhausen über die Ziegelstraße zum UW Schötmar soll die Versorgung sicherstellen. Einzelne 10 kV Strecken müssen zusätzlich verstärkt werden. Der jährliche Investitionsbedarf über die nächsten Jahre liegt bei rund 4 Mio. Euro.

 

Qualität der lokalen Energie- und Trinkwasserversorgung bestätigt

Die freiwillige Überprüfung des TSM ist in der Energieversorgung ein wichtiger Baustein des Qualitätsmanagements. Die Zertifizierung bestätigt, dass der lokale Energieversorger über eine qualifizierte personelle und technische Ausstattung sowie eine professionelle Organisation verfügt und damit eine sichere, zuverlässige und wirtschaftliche Versorgung der Kunden mit Strom, Gas und Wasser gewährleistet.

Zu diesem Ergebnis kamen das Forum zur Weiterentwicklung von Netztechnik und Netzbetrieb (FNN), der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW). Die Verbände haben alle operativen Bereiche der Stadtwerke Bad Salzuflen vor Ort detailliert überprüft und bestätigen, dass das Unternehmen seinen technischen Betrieb nach den anerkannten Regeln der Technik und gültigen Gesetzen optimal abbildet. Die Wiederholungsüberprüfung im Bereich Wärme erfolgt Mitte Oktober.

Erdgaskunden in Deutschland werden zurzeit mit zwei Gasqualitäten versorgt, L- oder H-Gas. Das Netzgebiet der Stadtwerke Bad Salzuflen hat bisher L-Gas überwiegend aus den Niederlanden erhalten. Da diese die Förderung in den nächsten Jahren einstellen, steht L-Gas in Zukunft nicht mehr unbegrenzt zur Verfügung. Daher wird die Erdgasversorgung bundesweit auf H-Gas umgestellt. Die Umstellung erfolgt dabei in zwei Schritten.


Da sich L- und H-Gas in ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrem Brennwert unterscheiden, müssen alle Gasgeräte und -anlagen in Haushalten, Betrieben und der Industrie an die neue Gasart angepasst werden. Nur so kann ein sicherer und effizienter Weiterbetrieb der Geräte nach der Umstellung auf H-Gas gewährleistet werden. Neben Nordrhein-Westfalen sind auch die Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Rheinland-Pfalz von der Gasumstellung betroffen.

In diesem Jahr werden zunächst alle Gasgeräte und -anlagen im Netzgebiet der Stadtwerke Bad Salzuflen GmbH erhoben. Das heißt: Die wichtigsten Gerätedaten werden erfasst (wie zum Beispiel Gerätetyp und -hersteller). Im nächsten Schritt (ab 2026) werden die Geräte technisch auf die neue Gasart eingestellt, beispielsweise durch einen Austausch der Gasdüsen, damit sie für H-Gas kompatibel sind. Am 14.04.2026 erfolgt dann schließlich die Umstellung auf H-Gas. Alle Erdgaskunden im Netzgebiet der Stadtwerke Bad Salzuflen GmbH werden in Kürze schriftlich über die Erdgasumstellung informiert. 

Die Netzbetreiber der Region Lippe-Weser arbeiten im Rahmen der Erdgasumstellung eng zusammen, um den Prozess so reibungslos wie möglich zu gestalten. Weitere Informationen zur Erdgasumstellung sind auf der gemeinsamen Internetplattform zu finden.

Der Gasvertrieb und das Gasnetz tragen bis heute bei den Stadtwerken Bad Salzuflen zu einem wesentlichen Teil zum Gesamtergebnis bei. Mit dem angestrebten Ausstieg aus der fossilen Erdgasnutzung wird dieser Beitrag mehr oder weniger langfristig wegfallen. Ob und in welchem Umfang gasförmige Energieträger (Wasserstoff, Biomethan) in Verteilnetzen für die Wärmeversorgung zukünftig genutzt werden, ist mehr als unsicher. 

Gut zu wissen
  • Das "L" in L-Gas steht für das englische "low caloric" also "niederkalorisch". Dieses Gas hat einen vergleichsweise geringen Brennwert und Energiegehalt.
  • Das "H" in H-Gas steht für das englisch "high caloric" also "hochkalorisch". H-Gas hat einen höheren Methan-Gehalt und setzt bei der Verbrennung mehr Energie frei als L-Gas. Es hat somit einen höheren Brennwert und Energiegehalt.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Sonderseite.

Liebe Kundinnen und Kunden,
zunächst die positive Nachricht: Unsere Preise für Erdgas-Haushaltskunden in Bad Salzuflen liegen unter dem Preisdeckel. Die Umsetzung der Preisbremsen für Strom- und Wärme ist in Arbeit. Unsere IT-Dienstleister arbeiten mit Hochdruck daran, das Abrechnungssystem entsprechend anzupassen. Sie werden die Entlastung in voller Höhe erhalten. Genauere Informationen erhalten Sie in den nächsten Tagen per Post.

Zum Hintergrund:

  • Die enormen Preissteigerungen für Energie in Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine stellen für Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland eine hohe Belastung dar. Daher hat die Politik Preisbremsengesetze beschlossen, um so Strom-, Gas- und Wärmekunden zu entlasten.
  • Die große Herausforderung ist die IT-Umstellung
    Wir arbeiten seit Dezember - erst seit dem 24.12.2022 war der Gesetzestext offiziell - gemeinsam mit IT-Dienstleistern mit Hochdruck an einer fristgerechten Umsetzung der Preisbremsen. Dabei müssen die Energieversorger eine Vielzahl komplexer Tarifstrukturen und Sonderfälle beachten. Das bringt die Energiewirtschaft und IT-Dienstleister, die diese Anpassungen in der Regel in den Abrechnungsprogrammen programmieren müssen, an die Grenze ihrer Kapazitäten und an die Grenzen des Machbaren.
  • Energieversorger in ganz Deutschland müssen zur selben Zeit die Abrechnung der Kundentarife ändern und die Kunden darüber informieren. Das geschieht in der Regel per Post. Das Wichtigste ist jedoch bereits sicher: Jede Kundin und jeder Kunde wird die zustehende Entlastung in voller Höhe erhalten. Die Informationsschreiben für unsere Kunden werden in den nächsten Tagen versendet.

Wir bitten bereits jetzt um Ihr Verständnis, sollten die Informationen und die Entlastungsbeträge mit Verzögerung zugestellt und gutgeschrieben werden.

Bei unseren Energiepreisen sind wir besonders im Gasbereich sehr gut aufgestellt. Die Tarifkundenpreise sind unter der staatlichen Preisdeckelung von 12 Cent pro Kilowattstunde. Daher findet der Preisdeckel für alle Gas-Haushaltskunden der Stadtwerke Bad Salzuflen keine Anwendung.

Energiesparen lohnt sich weiterhin. Energieeinsparungen sind elementar, um eine hohe Kostenbelastung zu vermeiden. Jede eingesparte Kilowattstunde zählt. Die Preisbremse wurde extra so gestaltet, dass für eingesparte Kilowattstunden der hohe Preis ohne Preisbremse gilt. Tipps zum Energiesparen finden Sie auf www.stwbs.de/energieberatung

Auf dieser Website haben wir die wichtigsten Fragen- und Antworten zu den Preisbremsen für Sie zusammengestellt: www.stwbs.de/preisbremsen.

In Bad Salzuflen ist die Wärme eine zentrale Stellschraube in Richtung Klimaneutralität. Die Stadtwerke Bad Salzuflen investieren dabei in innovative Technik und bauen das Fernwärmenetz Schritt für Schritt aus.

Investition in neue Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen

Die Stadtwerke setzen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen ein, die genau das tun, was ihr Name verspricht. Sie kombinieren die Produktion von Wärme und Strom. Bei konventionellen Anlagen wird fossiles Erdgas als Brennstoff verwendet. Doch die Stadtwerke haben gezeigt, dass die Anlagen auch mit grüner Energie betrieben werden können. So haben sie bereits zwei Heizkraftwerke auf Biomethan umgestellt, das Heizkraftwerk Ziegelstraße wird mit Klärgas betrieben. 

  • Beachtliche 36% der Fernwärme, die in Bad Salzuflen produziert und genutzt werden, stammen somit bereits aus regenerativen Energiequellen. In den nächsten Jahren soll dieser Anteil weiter erhöht werden. 
  • Bis 2038 soll die Fernwärme in Bad Salzuflen vollständig grün“ sein. 

„Wir wollen die bestehenden Blockheizkraftwerke zu mehreren innovativen Kraft-Wärme-Kopplungssystemen (iKWK) auszubauen. Hierfür sind dieses Jahr etwa 2,5 Mio. Euro vorgesehen. Die erste von insgesamt drei iKWK-Anlagen entsteht an der Kläranlage in der Ziegelstraße. Hier wird die Umweltwärme aus dem geklärten Abwasser der Kläranlage für das Fernwärmenetz nutzbar gemacht. Zukünftig können jährlich 17.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Wir erwarten in Kürze die erforderliche Baugenehmigung. Die erste iKWK Anlage wird dann voraussichtlich 2025 in Betrieb genommen werden“, erklärt Volker Stammer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Salzuflen. 

Sobald die iKWK-Anlagen stehen, werden sie mit den einzelnen Fernwärmenetzen zu einem System verbunden. Es entsteht ein großes in sich geschlossenes innovatives und regeneratives Fernwärmenetz. Die Umsetzung dieser neuen Technologie wird stufenweise bis zum Jahr 2026 erfolgen.

Erweiterung und Verdichtung der bestehenden Fernwärmenetze

Die Gesamtversorgungsfläche für Fernwärme wird in den nächsten Jahren kontinuierlich wachsen, denn es gibt Stadtkerne mit hohen Wärmedichten, die noch nicht wärmetechnisch erschlossen sind. Um Fernwärme in diese Areale zu bringen, erweitern die Stadtwerke das Netz.

Konkret stehen die Straßen Am Herforder Tor, Bergstraße, Moltkestraße sowie die Siedlung Elkenbrede auf der Agenda. Der grobe Zeitplan sieht wie folgt aus:

  • Ab Sommer 2024: Am Herforder Tor werden auf einer Trasse von etwa 250 Metern Fernwärmeleitungen verlegt, an die potenziell etwa 14 Häuser angeschlossen werden können. Das Projekt wird voraussichtlich Ende 2024 abgeschlossen sein. 
  • Ebenfalls im Sommer startet eine Netzerweiterung in der Moltkestraße. Die Leitungslänge beträgt hier 150 Meter. 
  • Mitte des Jahres könnten dann auch die Bauarbeiten in der Bergstraße in Schötmar starten. Das Projekt war ursprünglich schon für 2023 vorgesehen. Bedingt durch fehlende externe Planungskapazitäten kommt es zu Verzögerungen. Im besten Fall könnte es für Anwohner der Bergstraße Anschlussmöglichkeit ab Frühjahr 2025 geben. 
  • Die Siedlung Elkenbrede soll ebenfalls an das Fernwärmenetz angedockt werden. Hier gehen die Stadtwerke davon aus, dass die Bauarbeiten überwiegend 2025/2026 erfolgen werden. Weitere Gebiete und Straßen sollen folgen, sobald die Infrastruktur dafür ausgebaut wurde. 

„Die Kundennachfrage nach Fernwärme steigt. Während unser Wärmeabsatz zurzeit bei etwa 63 Mio. kWh pro Jahr liegt, könnte bis 2030 eine potenzielle Steigerung von etwa 8% erreicht werden. Allerdings kann sich der allgemeine Fachkräftemangel sowie die Verfügbarkeit von Fremdfirmen, wie z.B. Tiefbauer und Fachplaner, in allen Sparten zeitverzögernd auf unsere Projektpläne auswirken“, erklärt Stammer.


Gut zu wissen

  • Die Gesamtversorgungsfläche für Fernwärme beträgt in Bad Salzuflen zurzeit 3,2 Quadratkilometer. Das entspricht einer Fläche von 0,9 Mal des New Yorker Central Parks. 
  • Die Stadtwerke planen allein in diesem Jahr eine Investitionssumme von etwa 3,5 Mio. Euro für die Erweiterung und Verdichtung des Fernwärmenetzes.

Zukunftssicherer Ausbau des Stromnetzes 

Elektroautos und Wärmepumpen sind entscheidende Bausteine für die Energiewende in Deutschland. Der Ausbau der Elektromobilität und die Elektrifizierung der Wärme werden einen umfangreichen Ausbau der Stromverteilnetze erfordern, da die Stromnetze für diese hohen Lasten nicht ausgelegt sind. Für die Wärme spielt die Auslegung der Stromnetze bei kalten Wintertagen die entscheidende Rolle. 

Die Stadtwerke Bad Salzuflen gehen davon aus, dass die Gesamtlast im Stromnetz durch die Mobilitäts- und Wärmewende sowie durch den weiteren Anschluss Erneuerbaren Energien in den kommenden Jahren signifikant steigen wird. Dadurch ergibt sich ein nennenswerter Ausbaubedarf des Strom-Verteilnetzes. Der diesjährige Investitionsbedarf allein für das Stromnetzliegt liegt bei fast 7 Mio. Euro. Die Stadtwerke sehen auch in den nächsten Jahren einen nennenswert höheren Investitionsbedarf in die Stromnetze als bisher.

Konkret planen die Stadtwerke Bad Salzuflen für 2024:

  • Ein neues 30/10-kV Umspannwerk im Bereich der Ziegelstraße.
  • Beginn des Baus eines neuen 30 kV Rings vom Umspannwerk Schötmar über das neue Umspannwerk in der Ziegelstraße zum Umspannwerk Lockhausen. 
  • Netzverstärkung bzw. -ausbau einzelner Niederspannungs- und Mittelspannungsstrecken sowie Ortsnetzstationen.

 

Sie möchten mehr zum Thema erfahren? Hier finden Sie weitere Infos und Ansprechpartner.

 

Bad Salzuflen – Gute Neuigkeiten für rund 30.000 Strom und 10.000 Erdgas Kunden in Bad Salzuflen. Nach turbulenten Zeiten auf den Energiebeschaffungsmärkten kann der lokale Energieversorger zum 1. Januar 2024 die Preise für Strom und Erdgas deutlich absenken.

Stadtwerke-Geschäftsführer Volker Stammer kündigt an: „Wir halten unser Wort und geben die erzielten Beschaffungsvorteile direkt an unsere Kunden weiter“. Seit dem Frühjahr sind die Beschaffungspreise an den Großhandelsmärkten sukzessive gesunken. „Wir kaufen nach einer Beschaffungsstrategie die Energiemengen für unsere Kunden im Voraus zu bestmöglichen Zeitpunkten ein. So können wir extreme Preisspitzen nach oben abfangen“, erklärt Stammer.

Strom: Preis für Haushaltskunden sinkt um 14 Prozent

Die Stadtwerke senken den Strompreis zum 1. Januar 2024 um 7,74 Cent je Kilowattstunde brutto. Bisher kostet eine Kilowattstunde Strom für einen typischen Haushalt mit 2.500 Kilowattstunden 42,95 Cent, ab Januar sind es dann 35,21 Cent.

Damit liegt der Preis in der Grundversorgung unter der Strompreisbremse der Bundesregierung, die 40 Cent beträgt. Die jährliche Ersparnis beträgt bei dem genannten Verbrauch rund 193 Euro pro Jahr. Dies entspricht einer Preissenkung von rund 14 %.

Mit der Preisanpassung gibt das Unternehmen insbesondere den Effekt der gesunkenen Beschaffungskosten an die Kunden weiter. Gestiegene Netzentgelte und Preisbestandteile sind ebenfalls bereits im Preis berücksichtigt.

Erdgas: Haushaltskunden sparen rund 11 Prozent

Auch die Erdgaskunden der Stadtwerke profitieren von gesunkenen Beschaffungskosten. Zum 1. Januar 2024 sinkt der Gaspreis für Kunden in der Grundversorgung um 1,23 Cent pro kWh. Bei einem jährlichen Erdgasbedarf von 20.000 kWh kostet die Kilowattstunde Erdgas künftig 9,27 Cent, bisher waren es 10,50 Cent.

So ergibt sich bei 20.000 kWh Jahresverbrauch eine durchschnittliche Ersparnis von 246 Euro. Dies entspricht einer Preissenkung von rund 11 %.

Damit liegt der Preis der Stadtwerke zukünftig noch deutlicher unter der Erdgaspreisbremse der Bundesregierung, die bei 12 Cent liegt.

Die Höhe der Mehrwertsteuer wurde von der Bundesregierung bis zum 29. Februar 2024 von 19 auf 7 Prozent herabgesetzt. Die Bundesregierung erwägt nun, diese vorzeitig wieder anzuheben. „Die Mehrwertsteuer bleibt damit derzeit ebenso eine Variable wie der CO2-Preis, der ab 2024 möglicherweise wieder angehoben wird“, erläutert Stammer.

Die Stadtwerke Bad Salzuflen haben bei der Preissenkung mit der derzeit geltenden Mehrwertsteuer in Höhe von 7 Prozent gerechnet. Über extreme Preissprünge müssen sich Stadtwerke-Kunden im Falle einer Anhebung der Mehrwertsteuer aber keine Sorgen machen. Laut Stadtwerken bewege man sich preislich auch dann weiterhin unterhalb der Preisbremse.

Kunden brauchen nichts weiter unternehmen

Alle Strom- und Erdgaskunden der Stadtwerke werden ab der nächsten Woche per Post informiert. Die Kunden müssen nichts weiter veranlassen. Die Preissenkungen erfolgen automatisch. Die Abschlagszahlungen für 2024 werden ebenfalls durch die Stadtwerke angepasst. Detaillierte Informationen erhalten alle Kunden auf der Jahresendabrechnung, die Ende Januar erstellt und versendet wird.

Energiemärkte weiter in Bewegung

Auch wenn pünktlich zur Heizsaison niedrigere Preise gelten, so betonen die Stadtwerke weiterhin die Beweglichkeit der Energiemärkte.  „Die Energiemärkte für Strom und Gas gelten weiterhin als volatil. Experten gehen auch von weiterhin schwankenden Preisen an den Großhandelsmärkten aus“, so Stammer.

Die Stadtwerke sehen sich auch weiterhin mit ihrer Beschaffungsstrategie als gut aufgestellt. „Dank unserer langfristigen Einkaufsstrategie konnten wir unsere Kunden in der Energiekrise weitestgehend vor den Folgen stark schwankender Börsenpreise schützen. So kommen wir unserer Verantwortung als zuverlässiger Energieversorger auch in herausfordernden Zeiten nach und stehen als verlässlicher Partner an der Seite unserer Kunden“, erklärt Stammer.

Im Preisvergleich mit anderen Versorgern stehen die Stadtwerke Bad Salzuflen sowohl im Strom- als auch im Gas-Bereich solide da.

Der Lokalversorger empfiehlt dennoch weiterhin sparsam mit Energie umzugehen. „Ein sorgsamer Umgang mit Energie ist auch in den bevorstehenden Wintermonaten wichtig“, betont Stammer. Es geht darum, Ressourcen zu schonen um damit auch die Umwelt zu schützen. Energie einzusparen kommt aber auch dem eigenen Geldbeutel zu Gute.

Die Stadtwerke sind auch im Januar wieder auf der beliebten Haus- und Gartenmesse im Messezentrum Bad Salzuflen vertreten. Mit spannenden Themen rund um die nachhaltige und effiziente Energieverwendung, moderne Techniken wie Fernwärme, Solarstrom oder Wärmpumpen wollen die Stadtwerke ihren Kunden wertvolle Tipps geben.

Der Ausbau der hauseigenen Stromproduktion ist bereits eines der erklärten Ziele der Stadtwerke Bad Salzuflen. Denn je höher der Anteil der selbstgemachten Energie am gesamten Strommix ist, desto unabhängiger ist das Unternehmen von den schwankenden Preisen am Energiemarkt. 

Aktuell befinden sich die Stadtwerke in der Ausschreibungs- und Genehmigungsphase für eine Freiflächen PV Anlage mit einer installierten Leistung von 3.970 kW. Die entsprechenden Pachtverträge wurden bereits im letzten Jahr unterzeichnet. 

Die PV Anlage soll entlang der A2 an der Ahmser Straße entstehen. Wegen der Nähe zur Autobahn ein perfekter Standort, da in einem Streifen von 200m entlang von Autobahnen PV Anlagen privilegiert gebaut werden können.  Das Investitionsvolumen für diese Anlage wird voraussichtlich ca. 3 Mio. Euro betragen. 

Des Weiteren laufen aktuell noch Vorabuntersuchungen potentieller Flächen, die ebenfalls für PV Freiflächenanlagen genutzt werden könnten. Zudem haben die Stadtwerke erst kürzlich eine neue PV Anlage mit 50 Modulen auf der hauseigenen Zählerwerkstatt errichten lassen, um einen Teil des Bedarfs des E-Fuhrparks decken zu können.
 

Der letzte Trinkwasserbrunnen der Stadtwerke Bad Salzuflen ist mit einer UV-Anlage ausgestattet worden. Die Wasserproben sind einwandfrei. Das Gesundheitsamt des Kreises Lippe hat daher freigegeben, die minimale Chlorung einzustellen. Damit wird auch dem Trinkwasser im südlichen Bereich Bad Salzuflens kein Chlor mehr beigemischt.

Seit der Verunreinigung des Trinkwassers Mitte August 2023 haben die Stadtwerke Bad Salzuflen mit Hochdruck daran gearbeitet, Anlagen zur Trinkwasserbehandlung einzusetzen. Bereits im Februar 2024 waren 11 von 13 UV-Anlagen in Betrieb. Für rund zwei Drittel Bad Salzufler Bevölkerung war damit die Chlorung bereits aufgehoben.

Aufgrund von Lieferengpässen konnten die letzten beiden UV-Anlagen erst jetzt eingebaut werden. Die technischen Anforderungen für diese Anlagen sind höher, denn sie müssen einen Wasserdruck von bis zu 25 bar Stand halten. Daher mussten die Stadtwerke auf individuelle Spezialanfertigungen warten. 

Keine Chlorung mehr im Süden Salzuflens

In den Stadtteilen Ehrsen-Breden, Grastrup-Hölsen, Holzhausen, Papenhausen, Retzen, Werl-Aspe und Wülfer-Bexten wurde bis jetzt noch eine geringfügige Menge Chlor von 0,1 bis 0,2 Milligramm pro Liter dem Trinkwasser beigemengt. Diese Chlorungspflicht, die vom Gesundheitsamt des Kreises Lippe angeordnet wurde, ist nun aufgehoben. Denn: Die letzten UV-Anlagen sind erfolgreich installiert und die Wasserproben sind einwandfrei. „Ich freue mich, dass ich heute gute Nachrichten für alle Salzuflerinnen und Salzufler habe. Die Chlorung des Trinkwassers ist beendet. Unser Trinkwasser ist wieder uneingeschränkt gut“, erklärt Volker Stammer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Salzuflen. „Uns ist bewusst, dass die Chlorung des Trinkwassers für die Bevölkerung eine Herausforderung mit einigen Unannehmlichkeiten war. Ich bedanke mich bei allen Bürgerinnen und Bürgern für die aufgebrachte Geduld. Ein großes Dankeschön geht auch an alle Stadtwerker und die beteiligten Fachfirmen für ihren Einsatz“, so Stammer weiter.

Blick in die Zukunft der Trinkwasserversorgung

Um das nutzbare Grundwasserdargebot der Stadtwerke Bad Salzuflen vor möglichen Verunreinigungen zu schützen, muss es künftig mit UV-Anlagen aufbereitet werden. Die Filterfunktion, die in den vergangenen 122 Jahren von den wasserdurchlässigen Bodenschichten übernommen wurde, muss nun mit technischem Gerät unterstützt werden. Und zwar für alle Brunnen des Bad Salzufler Trinkwassernetzes.

„Die Stadtwerke stehen nun vor einer Zeitenwende in der Trinkwasserversorgung. Um die Trinkwasserversorgung und ausgezeichnete Trinkwasserqualität sicherzustellen müssen wir zukünftig technische Lösungen einsetzen“, so Stammer. Die nun eingebauten UV-Anlagen sind dazu ein wichtiger Meilenstein. „UV-Licht mit einer Wellenlänge zwischen 205 und 280 Nanometern hat eine besonders starke Wirkung auf Mikroorganismen“, erklärt Marc Frodermann, Wassermeister der Stadtwerke. So soll das ultraviolette Licht helfen, mögliche Mikroorganismen inaktiv zu schalten, um bakterielle Verunreinigungen beim Trinkwasser zu vermeiden.

Stadtwerke starten Aufklärungskampagne rund um das Thema Trinkwasser

Die Stadtwerke starten in der kommenden Woche eine umfassende Informationskampagne unter dem Motto „Klare Sache: TrinkWasser“. „Wir wissen, wie wichtig Aufklärung und Transparenz sind. Ich lade daher alle Salzuflerinnen und Salzufler herzlich ein. Informieren Sie sich, kommen Sie zu unseren Veranstaltungen und nutzen Sie diese für ihre Fragen“, appelliert Volker Stammer.

Eine Info-Seite (www.stwbs.de/trinkwasser) informiert zum Thema Trinkwasser mit Wissenswertem, Zahlen und historischen Hintergründen. Das Kundenmagazin der Stadtwerke widmet dem Trinkwasser eine komplette Sonderausgabe. Zudem laden die Stadtwerke zu Veranstaltungsreihe „Trinkwasser“ ein – mit Vorträgen u.a. zur Trinkwassersituation und den aktuellen Herausforderungen oder dem Einfluss des Klimawandels. Eine Besichtigung der lokalen Wasserversorgung vor Ort ist ebenfalls geplant.

Alle Informationen zum Thema Trinkwasser sowie zur Vortragsreihe gibt es unter:

www.stwbs.de/trinkwasser