TrinkWasser
Aufklärung schafft Vertrauen und Sicherheit. Dieses Vertrauen möchten wir als Stadtwerke wiedergewinnen. Deshalb steht das Thema Trinkwasser zum Jahresanfang 2024 im Fokus - im Kundenmagazin, auf der Webseite, den sozialen Kanälen und über unsere Veranstaltungsreihe im NETZWERK.
Wir zeigen Ihnen, wie die Trinkwasserversorgung in Bad Salzuflen funktioniert und vor welchen Herausforderungen die Stadtwerke als Versorger stehen. Informieren Sie sich und stellen Sie Ihre Fragen!
Klicken Sie sich durch unsere Infoseite und erfahren Sie mehr zu folgenden Themen:
- Rückblick: Ursachen der Trinkwasserverunreinigung
- So funktioniert die Trinkwassergewinnung in Bad Salzuflen
- Kleine Wasserkunde
- Zahlen & Daten zum Trinkwasser
Weitere Informationen rund ums Trinkwasser finden Sie hier.
Der Verunreinigung des Trinkwassers auf der Spur
Als im letzten Jahr die Verunreinigung des Trinkwassers in Bad Salzuflen festgestellt wurde, war auch die Suche nach den Ursachen eine der wichtigsten Fragen, die zu klären waren. Die Kollegen der Sparte "Wasser" machten sich daran, um die Ursachen zu ermitteln.
Klimawandel und außergewöhnliche Wetterereignisse
Die Kombination aus den Folgen des voranschreitenden Klimawandels und den Starkregenereignissen im letzten Sommer sind die Ursache der Verunreinigung.
Doch warum ist das so?
Die Stadtwerke Bad Salzuflen machen aus dem Grundwasservorkommen der Region nutzbares Trinkwasser. Die Qualität des Grundwassers hängt vor allem von den Beschafftenheiten des Bodens ab. Hier sind nicht nur die Bestandteile wichtig, auch die Struktur.
- Die Struktur der Bodenschichten bestimmt die Fließgeschwindigkeit, mit der der Niederschlag in die Tiefe gelangt. Je langsamer Wasser versickert, desto stärker wird es gefiltert.
Lange Trockenzeiten und hohe Temperaturen tragen dazu bei, dass sich der Boden verdichtet. Der Boden wird undurchlässiger und es entstehen punktuell Risse in tiefere Schichten. Die Folge:
- Bei Starkregen können die Wassermengen nicht versickern und fließen durch die Spalten und Risse direkt in tiefe Schichten.
- Die natürliche Filterung (das langesame Versickern des Wassers) bleibt aus. Keime und weitere Stoffeinträge gelangen ins Grundwasser.
UV-Anlagen - technische Hilfe für sauberes Trinkwasser
Um die Nutzung des Grundwassers als einwandfreies Trinkwasser weiterhin nutzen zu können, braucht es ab sofort und für die Zukunft technische Unterstützung. Denn die natürliche Filterfunktion der Bodenschichten allein ist nicht mehr ausreichend.
Deshalb wurden in allen Brunnenanlagen UV-Anlagen eingebaut. UV-Licht mit einer Wellenlänge zwischen 205 und 280 Nanometern hat eine besonders starke Wirkung auf Mikroorganismen. So soll das ultraviolette Licht helfen, mögliche Mikroorganismen inaktiv zu schalten, um bakterielle Verunreinigungen beim Trinkwasser zu vermeiden.
Blick in die Zukunft: wie geht es weiter
Die Stadtwerke Bad Salzuflen haben eine "Zukunftsstrategie Trinkwasser" auf den Weg gebracht. Hiermit wird die Infrastruktur weiterentwickelt, modernisiert und ausgebaut. Die Digitalisierung und die Künstliche Intelligenz werden hierbei eine wichtige Rolle spielen.
Wassergewinnung in Bad Salzuflen
In Bad Salzuflen werden nahezu 100 Prozent des Trinkwassers aus dem Grundwasservorkommen der Region gewonnen:
- 73% des Bedarfs wird durch eigene Anlagen gedeckt
- 27% des Bedarfs wird von den Anlagen WBV Wasserwerk Begatal und Kalldorfer Sattel Wassergesellschaft zugeführt
Infrastruktur im Überblick
Wasserförderung
- Eigene Förderung aus 8 Brunnen
- Förderung Begatal: 3 Brunnen
- Förderung Kalletal: 2 Brunnen
Wasserspeicherung und -verteilung
- 6 Hochbehälter
Kleine Wasserkunde
Grundwasser setzt sich aus versickernden Niederschlägen sowie aus Wasser von Schneeschmelzen, Seen und Flüssen zusammen. Die Qualität des Grundwassers ist abhängig von der Beschaffenheit des Bodens. Denn dieser filtert das Wasser auf dem Weg in tiefere Schichten und reichert es mit Mineralien an.
Wenn natürliches Grundwasser aus dem Boden ans Tageslicht tritt, nennt man dies Quellwasser.
Oberflächenwasser befindet sich an der Erdoberfläche. Es kann fließend (Flüsse, Bäche) oder stehend (See, Teich) vorkommen. Dabei kann es natürlich entstehen oder künstlich (Talsperre, Speicherbecken). Oberflächenwasser ist viel stärkeren Einflüssen und Belastungen ausgesetzt als Grundwasser - daher muss es für die Nutzung als Trinkwasser aufbereitet werden.
Wenn Trinkwasser in unmittelbarer Nähe von Seen oder Flüssen gewonnen wird, spricht man von einem Uferfiltrat. Hierbei handelt es sich um ständig versickerndes Oberflächenwasser, das sich mit Grundwasser vermischt. Die Qualität vom Uferfiltrat hängt damit ab von der Beschaffenheit des Oberflächenwassers, der Länge des Weges zur Entnahmestelle sowie vom Anteil des Grundwassers. Eine Aufbereitung ist in den meisten Fällen erforderlich.
Es gibt Verfahren, mit denen fehlende Kapazitäten an natürlichem Grundwasser künstlich ausgeglichen werden können. Bei einer Anreicherung von Grundwasser wird Oberflächenwasser entnommen, um dieses nach erster Aufbereitung in Anlagen dem Grundwasser zuzuführen. Auf dem Weg durch die Bodenschichten wird es zusätzlich gefiltert.