STADTWERKE CHLOREN TRINKWASSERNETZ
Bad Salzuflen – Derzeit desinfizieren die Stadtwerke Bad Salzuflen das verunreinigte Wassernetz durch Beigabe von Chlor. Das Chlor wird in einer äußerst geringen Dosis von 0,1 bis 0,3 Milligramm pro Liter dem Trinkwasser beigemengt. Die Chlormengen sind so gering, dass keine Gesundheitsrisiken bestehen.
Rund 56.000 Menschen sind seit Sonntag von dem Abkochgebot des Gesundheitsamtes betroffen. Bereits im August hatte es ein Abkochgebot für einige Ortsteile gegeben. Aktuell ist das 360 Kilometer lange Trinkwassernetz fast vollständig durchchlort. Unabhängig davon, gilt das Abkochgebot allerdings weiterhin uneingeschränkt.
Bevor das Gesundheitsamt das Abkochgebot aufhebt, müssen drei Trinkwasserproben unter Chlorung des Netzes absolut keimfrei sein. Die Stadtwerke empfehlen, den Wasserverbrauch „wie üblich“ aufrechtzuerhalten. So kann eine vollflächige Netzdurchspülung gewährleistet werden.
Mögliche Ursache:
Dass alle betroffenen Brunnen zeitgleich einen technischen Defekt aufweisen ist laut Stadtwerken eher unwahrscheinlich. Die Brunnen in Wüsten wurden beispielsweise erst vor einigen Jahren saniert. Eine mögliche Erklärung für die aktuelle Verkeimung könnte in der Trockenheit und dem Klimawandel liegen. So kann es sein, dass Oberflächenwasser begünstigt durch Starkregen stellenweise viel schneller in die Tiefe gesickert ist. Aufgrund der höheren Eintrittsgeschwindigkeit würden Keime in einem solchen Fall nicht abgetötet und in die Trinkwasservorkommen gelangen, die aus bis zu 160 Metern Tiefe gefördert werden. Normalerweise dauert es Jahrzehnte, bis das Wasser von der Oberfläche naturgefiltert die Trinkwasservorkommen erreicht.
Die Informationsseite der Stadtwerke wird fortlaufend aktualisiert und enthält alle Informationen, sowie Fragen und Antworten. Erreichbar unter www.stwbs.de/abkochgebot. Für Rückfragen stehen die Stadtwerke auch telefonisch zur Verfügung.